24. Juli 2004 - (Landkreis Rostock)
Auf dem Sommerfest einer Landkommune im Landkreis Güstrow erscheinen ca. 10 Rechte und provozieren. Einer der Bewohner verständigt die Polizei. Daraufhin ziehen sich die Rechten zurück.
- Quelle: LOBBI-Nord
Auf dem Sommerfest einer Landkommune im Landkreis Güstrow erscheinen ca. 10 Rechte und provozieren. Einer der Bewohner verständigt die Polizei. Daraufhin ziehen sich die Rechten zurück.
Eine Gruppe in Grimmen wohnender AussiedlerInnen feiert eine Gartenparty. Als vier der Gäste die Feier verlassen wollen, werden sie aus einem anderen Kleingarten heraus von einer Gruppe Rechter angegriffen. Leicht verletzt können sie fliehen. Nachdem einige Zeit später zwei weitere Gäste angegriffen werden, begibt sich der 61jährige Besitzer des Gartens zum Garten der Angreifer um zu schlichten. Kurze Zeit nachdem er zur Feier zurückkehrt, sammelt sich vor dem Garten eine Gruppe von ca. 15 mit Knüppeln bewaffneten Rechten. Sie stürmen den Garten und schlagen auf alle Anwesenden ein, die nicht rechtzeitig in die Gartenlaube fliehen können. Nachdem sie drei Personen zusammengeschlagen haben, versuchen sie die Laube zu stürmen und zerschlagen dabei zahlreiche Scheiben. Die drei Opfer müssen längere Zeit stationär behandelt werden. Unter ihnen befindet sich auch der 61jährige, der zuvor schlichten wollte.
Vier Jugendliche werden von einer Gruppe junger Rechter mit Mopeds gestoppt und mit Holzlatten angegriffen, getreten und geschlagen. Zwei der Opfer erleiden Kopfverletzungen. Ein 18jähriger muss im Krankenhaus stationär behandelt werden.
Auf einem Dorffest im Landkreis Güstrow wird ein Jugendlicher aus einer Gruppe von ca. 10 Rechten heraus angegriffen und zusammengeschlagen. Im weiteren Verlauf des Abends kam es wegen der Rechten zu einem Polizeieinsatz.
Auf einem Parkplatz wird ein Ehepaar von zwei Rechten beschimpft und angegriffen. Die Frau wird dabei zur Seite gestoßen, auf den Mann schlagen die Täter ein und fügen ihm Verletzungen am Kopf und im Gesicht zu.
Bei einem Neonazi-Aufmarsch schlägt ein Demonstrationsteilnehmer einer am Rande stehenden Frau ihren Fotoapparat gegen den Kopf und verletzt sie dabei. Eine Platzwunde muss im Krankenhaus behandelt werden. Die Betroffene ist Mitarbeiterin eines Beratungsteams für demokratische Kultur und beobachtete den Aufmarsch im Rahmen einer Rechtsextremismus-Kommunalanalyse.
Während das Fussball EM-Spiel Niederlande – Deutschland im Fernsehen übertragen wird, hört ein Mann in einem Rostocker Neubaugebiet Musik mit rassistischen Texten aus einem benachbarten Haus. Kurze Zeit später erblickt er eine Hakenkreuzfahne und verständigt die Polizei. Nachdem die Polizei kurzzeitig anwesend ist, verschwindet sie wieder und wird mit “Sieg Heil”-Rufen verabschiedet. Anschließend wird der Mann aus dem benachbarten Haus heraus mit einem Messer bedroht und beschimpft (u.a. “Scheiß langhaarige Zecke”, “Du Verräter, wir kriegen Dich!”). Außerdem werden erneut eine Hakenkreuzfahne gezeigt und Nazilieder gegrölt. Die erneut verständigte Polizei erscheint erst über eine Stunde später und zieht unverrichteter Dinge wieder ab. Im weiteren Verlauf wird ein vietnamesischer Bewohner des Hauses rassistisch beschimpft. Der Mann der die Polizei verständigt hatte, stellt einige Tage später Anzeigen gegen die rechten Gröler und gegen die Polizisten.
Während einer nächtlichen Polizeikontrolle in der Rostocker Innenstadt wird ein deutscher Staatsbürger togoischer Herkunft ohne Nennung von Gründen aufgefordert seinen Ausweis vorzuzeigen. Er besteht auf eine Begründung. Daraufhin wird ihm unterstellt sich illegal in Deutschland aufzuhalten. Er sagt den Beamten seinen Namen und sein Geburtsdatum und bittet um Überprüfung seiner Angaben. Die Beamten bestehen weiter auf Aushändigung des Ausweises und werden handgreiflich. Der Betroffene wird gegen einen Polizeiwagen geschubst, ihm wird die Hand verdreht und er wird gegen den Wagen gepresst. Dabei verletzt sich der Mann, der Mitarbeiter eines Rostocker Flüchtlingsheimes, Vorsitzender des Ausländerbeirates der Stadt und Kandidat für die bevorstehende Bürgerschaftswahl ist. Am folgenden Tag stellt er eine Strafanzeige wegen Beleidigung, Diskriminierung und Misshandlung. Im Gegenzug wird gegen ihn eine Anzeige wegen Verleumdung gestellt. Einige Tage später wird der Betroffene in die Rostocker Bürgerschaft gewählt.
Zwischen Pinnow und Schwerin sind erneut Gedenksteine an den Todesmarsch von KZ-Häftlingen mit Nazisymbolen beschmiert worden.
Am Landgericht Rostock beginnt der Prozess gegen vier junge Männer aus Güstrow von denen zumindest zwei ihre rechte Gesinnung eingeräumt haben. Die Männer sind wegen versuchtem Mord, Brandstiftung, gefährlicher Körperverletzung und Raub angeklagt. Ihnen wird vorgeworfen in der Nacht zum 10.11.2003 in der Güstrower Innenstadt einen Mann zunächst schwer körperlich misshandelt zu haben und anschließend dessen Haus angezündet zu haben. Das Opfer konnte nur durch Glück aus dem brennenden Haus flüchten. Zu dem Angriff kam es nachdem das spätere Opfer die Täter zurechtwies, dass er in seinem Haus keine rechten Äußerungen dulde.