Arabische Familie bedroht – Jugendarrest
vom 1. September 2008 in Kategorie: Artikel
Am 10. Mai diesen Jahres wartet ein aus Kuwait stammendes Ehepaar mit seinen drei Kindern auf dem Wismarer Bahnhof auf einen Zug nach Schwerin. Der gelernte Journalist und seine Frau werden von zwei palästinensischen Freunden begleitet, die jeweils ein Kind bei sich haben, als der Ehemann unvermittelt angerempelt wird. Als er den jungen Mann anspricht, reagiert dieser sofort äußerst aggressiv. Er zieht einen Schlagstock und droht dem Familienvater im Beisein seiner Kinder, dass er ihn töten werde. Dann beschimpft er ihn, seine Frau und die Bekannten rassistisch und gibt dabei Parolen wie: „Deutschland den Deutschen! Ausländer raus!“ von sich. Schließlich entfernt er sich einige Schritte, schlägt die Hacken zusammen und zeigt den „Hitlergruß“.
Dafür musste sich der 19-jährige am 23. September vor dem Amtsgericht Wismar verantworten. Der junge Mann aus Nordwestmecklenburg, der sich selbst als „extrem rechts“ bezeichnete, gab die Taten zu, zeigte jedoch kaum Reue. Da die Jugendgerichtshilfe ihm massive Entwicklungsdefizite bescheinigte, wurde er nach Jugendstrafrecht zu Freizeitarrest verurteilt. Außerdem erließ das Gericht eine halbjährige Betreuungsweisung.
Das bedrohte Ehepaar schilderte im Prozess das Geschehen und dessen Folgen für die Kinder, die seitdem verängstigt sind und nicht verstehen können, warum jemand so etwas tut. „Warum bedroht man mich vor meinen Kindern. Ich lebe seit fünf Jahren hier. Ich bin nicht aggressiv und habe niemandem etwas getan. Sie sollten mehr über uns und unsere Kultur erfahren“, so der Familienvater zu dem Rechten.