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Naziaktivitäten

vom 1. September 2008 in Kategorie: Artikel

Braunes Fussballturnier

Am 06. September findet in einem Dorf im Landkreis Parchim unter den Augen der Polizei ein Fussballturnier mit fünfzehn Teams aus der rechten Szene statt. Unter den mehr als einhundert Teilnehmern und Teilnehmerinnen aus Mecklenburg-Vorpommern und anderen Bundesländern befinden sich auch NPD-Funktionäre und Aktivistinnen der ultrarechten Organisation Gemeinschaft Deutscher Frauen (GdD). Letztere beteiligen sich mit einem Infostand und als Mitspielerinnen an der Veranstaltung. Vor einem Jahr fand ein ähnliches, von der gDf und dem Kreisvorsitzenden der NPD Andreas Theissen organisiertes, Turnier noch im Dammereezer Park im Landkreis Ludwiglust statt. Der Förderverein des Parkes hatte, nachdem ihm der rechte Hintergrund der Veranstaltung deutlich wurde, damals verkündet: “Hier spielen die nie wieder.” Die Neonazis haben jetzt offenbar einen Ausweichort gefunden.

Service für die NPD

Das Nachrichtenportal MVregio veröffentlicht im September bereits zum zweiten Mal unkommentiert eine Pressemitteilung der NPD. Nachdem npd-blog.info kritisiert, dass „die völkische NPD ihre Propaganda ungefiltert und sogar noch als redaktionelle Nachricht verpackt verbreiten“ kann, wird die Meldung wieder entfernt. Eine Pressemitteilung der Partei vom Mai ist jedoch nach wie vor dort zu lesen. Der Informationsdienst Blick nach rechts bezeichnete MVregio als „leuchtendes Beispiel für schlechten, unkritischen Journalismus“.

Ungestörte Hassgesänge

Eines der bislang größten NeonaziKonzerte Mecklenburg-Vorpommerns fand am 25. Oktober unbehelligt von der Polizei in Mallenthin statt. Nach unterschiedlichen Angaben zahlten zwischen 800 und 1500 Rechte den Eintritt von 20 Euro – vor allem, um die Lunikoff Verschwörung von Michael Regener zu sehen. Dabei handelt es sich um den ehemaligen Sänger der berüchtigten Neonazi-Band Landser, der erst im Februar seine mehrjährige Haftstrafe wegen Bildung einer kriminellen Vereinigung abgesessen hatte. Außerdem traten die Bands Thrima aus Mecklenburg-Vorpommern, Exzess aus Brandenburg, Angry Bootboys aus Nordrhein-Westfalen und Einherjer aus Schleswig-Holstein auf. Organisiert wurde das Konzert von Oliver Malina, der hauptsächlich in der Neonazi-Szene von Sachsen-Anhalt und Niedersachsen aktiv ist. Er soll dort mit der Organisation Honour & Pride die Arbeit des verbotenen Rechtsrock-Netzwerks Blood & Honour fortführen. Nur eine Woche später veranstaltete er ein weiteres Konzert im sachsen-anhaltinischen Harbke mit 400 BesucherInnen.

Polizei stoppt drei Nazitreffen

Ein Fackelmarsch, den Neonazis am Vorabend des 09. Novembers in Teterow planten, wurde durch Fahrzeugkontrollen und Polizeipräsenz verhindert. Ein Rechtsrock-Konzert machte die Polizei am 15. November in Rostock unmöglich. Hunderte Neonazis wollten die Bands Die Liebenfels Kapelle aus Mecklenburg-Vorpommern, Sturmwehr aus Nordrhein-Westfalen, Das letzte Aufgebot und Kahlschlag aus Berlin sehen. In Ueckermünde untersagten die Polizei eine kleinere Musikveranstaltung der rechten Szene, die sie am 22. November in einem Garagenkomplex vorbereitete.