Rechter Angriff in Ueckermünde
vom 25. Mai 2007 in Kategorie: Pressemitteilung
Ein 35jähriger Gast aus Bremerhaven und ein 28jähriger Torgelower wurden am späten Nachmittag des 17. Mai 2007 in Ueckermünde angegriffen und verletzt.
Der 35jährige hatte seinen Unmut darüber geäußert, dass eine Gruppe von 20-30 Rechten am Strand der Haffstadt rechte Lieder singend und mit Fahnen an ihm und vier Freunden vorbeizogen. Zwei Personen aus der Gruppe der Rechten hörten das, kehrten zurück und Diskussionen und Provokationsversuche von Seiten der Rechten folgten. Als die Situation immer angespannter wurde und bereits wahllos andere Personen am Strand von den Rechten geschlagen wurden, wollten die späteren Opfer den Strand verlassen. Sie wurden von den Rechten jedoch daran gehindert. Einer der Bedrohten rief die Polizei. Diese kam, sprach aber lediglich mit den Rechten und verließ den Strand sofort wieder. Daraufhin kamen ca. 10 bis 12 Rechte auf die Gruppe zu und stießen den 35jährigen gegen ein Auto. Fünf bis sechs Rechte schlugen dann auf ihn ein, warfen ihn zu Boden und traten auf ihn ein. Der 28jährige versuchte zu helfen, wurde aber ebenfalls Opfer von Schlägen. Ein dritter Freund rief erneut die Polizei, welche wenig später eintraf. Jedoch nahmen die Beamten nur die Personalien der Opfer auf, ohne sich für die noch am Tatort befindlichen Täter zu interessieren. Den Angegriffenen teilte man mit, am nächsten Abend auf dem Revier eine Anzeige aufzugeben. Danach wollten die Polizeibeamten wieder fahren. Die Geschädigten baten die Polizei aus Angst vor einem erneuten Angriff, wenigstens so lange zu bleiben, bis sie sich vom Strand entfernt haben. Zunächst taten die Polizisten die Bitte mit der Begründung ab, sie seien momentan zu beschäftigt. Ein Beamter ließ sich dann jedoch dazu bewegen, zumindest diese Hilfe zu gewähren.
Gegenüber dem Opferberatungsverein LOBBI äußerten einer der Betroffenen großes Unverständnis und Enttäuschung über das Verhalten der Polizei.Während der 28jährige blaue Flecken davontrug, musste der 35jährige eine mehrere Zentimeter große Platzwunde im Krankenhaus behandeln lassen. Am darauf folgenden Tag erstatteten die beiden Geschädigten Anzeige bei der Polizei. Aufgrund des Polizeieinsatzes konnte die Anzeige nur gegen Unbekannt gemacht werden.